Eisbaden!
Corona macht es momentan nicht möglich, die Welt so zu erkunden, wie wir es uns wünschen würden. Die Reisen beschränken sich aufs Minimum und wenn wir etwas ganz Abenteuerliches machen wollen, fahren wir in einen uns unbekannten Supermarkt, um neue Produkte zu entdecken. Aber Spaß beiseite. Die Lust aufs Reisen an unbekannte Orte und das Verlangen nach Abenteuern werden immer stärker. Das Gute ist aber: Auch vor der eigenen Tür warten neue und spannende Orte, die erkundet werden wollen. Diese Zeit bietet uns die Gelegenheit, die eigene Heimat neu kennenzulernen und sie anders wertzuschätzen. Vielleicht so, wie wir es ohne Corona nie getan hätten.
Man muss nämlich nicht um die halbe Welt reisen, um etwas Spannendes zu erleben. Deswegen wollen wir Dir helfen und Dir zeigen, dass kleine Abenteuer schon vor Deiner Haustür stattfinden können. Heute starten wir unsere neue Serie, in der wir Dir verschiedene Tipps vorstellen möchten, wie Du Abwechslung und Neues in den momentan tristen Alltagstrott einbringen kannst. Wir zeigen Dir, wie Du Mikroabenteuer in Deinem urbanen Umfeld realisieren kannst. Bist Du bereit, Dich darauf einzulassen?
Der Supertrend: Eisbaden
Vielleicht hast Du schon davon gehört, vom Baden im eiskalten Wasser? Und mit eiskalt meinen wir wirklich kurz vor dem Gefrierpunkt! Sobald sich die Temperaturen diesem nähern, entdeckt man hier und da die harten Winterschwimmer. Egal, ob im nahegelegenen See, Fluss oder dem Meer – Hauptsache, man kann der Kälte trotzen.
Beim Winterbaden steigen wir bis zum Hals ins Wasser. Die plötzliche Kälte setzt einen starken Temperaturreiz aus, durch den der Körper schnellstmöglich anfängt, Wärme zu produzieren. Dabei weiten sich die Gefäße, die sich im ersten Moment durch die Kälte zusammengezogen haben. Sobald das geschehen ist, kann das Blut schneller zirkulieren und der Kreislauf sich wieder stabilisieren.
Besonders durch den Extremsportler Wim Hof, der auch „ICEMAN” genannt wird, hat der Trend an Bekanntheit zugenommen. Und diesen Namen hat er sich mehr als verdient. Er hat unter anderem den Kilimanjaro in Shorts bestiegen oder in einem mit Eiswürfeln gefüllten Behälter 112 Minuten ausgeharrt.
Auf die Atmung kommt es an
Diese kalten Temperaturen hielt er dank seiner antrainierten, besonderen Atemtechnik aus. Mit der Zeit lernte er, seine Atmung, Herzfrequenz und Kreislauf zu kontrollieren, um extreme Kälte auszuhalten. Um seine Erfahrungen und sein Wissen weiterzugeben, entwickelte er die nach ihm benannte Wim Hof Methode.
Diese setzt sich hauptsächlich aus einer speziellen Atemtechnik und dem regelmäßigen Baden in kaltem Wasser zusammen. Schwimmen im Eiswasser soll nämlich dabei helfen, das Immunsystem anzuregen, das eigene Nervensystem zu steuern und mentale Stärke zu erlangen, durch die man sich körperlich wohler fühlt.
Wem das Baden bei solchen Temperaturen doch zu viel ist, kann für den Anfang mit der täglichen, kalten Dusche beginnen.
Wie funktioniert die Wim Hof Methode?
Richtiges Atmen ist sehr wichtig – das wissen wir alle. Wim Hof stützt seine besondere Methode deswegen auf eine spezielle Atemtechnik: Dreißig- bis vierzigmal tief und ohne Pause ein- und ausatmen und anschließend die Luft eine Minute lang anhalten. Zu Beginn für zwei Runden, danach öfter. Sobald die zirkuläre Atemtechnik sitzt, kommt die Kälte mit ins Spiel. Sobald man für die kalte Dusche oder das Eiswasser bereit ist, ist es wichtig, währenddessen nicht in Schnappatmung zu verfallen, sondern Wim Hofs Atemtechnik zu beachten und beizubehalten.
Wichtig ist auch, nicht von jetzt auf gleich ins kalte Wasser zu springen. Es ist wichtig, sich nach und nach an die extreme Temperatur zu gewöhnen, um einen Kälteschock zu vermeiden. Der Reiz, der durch das kalte Wasser in unserem Körper ausgelöst ist, stört nämlich sein Gleichgewicht. Deswegen wird die Durchblutung gesteigert, um den Körper wieder schnell zu erwärmen.
Vorteile vom Eisbaden
Durch das Eisbaden lernt der Körper, den Kaltreiz immer besser zu verarbeiten. Das wirkt sich positiv auf ihn aus. Eiswasserschwimmen stärkt nämlich das Immunsystem und schützt so vor Infekten. Außerdem hilft es beim Stressabbau, trainiert das Kreislaufsystem und macht weniger kälteempfindlich.
Mögliche Gefahren
Um seine Gesundheit nicht zu riskieren, ist es wichtig, nicht länger als wenige Minuten im Eiswasser zu baden. Zur richtigen Vorbereitung und um die Gefahr einer Unterkühlung zu minimieren, ist es ratsam, sich vorher durch Bewegung oder dicke Kleidung aufzuwärmen. Menschen, die gesundheitliche Beschwerden haben, sollten kein Winterbaden praktizieren – insbesondere, wenn sie Kreislaufprobleme haben. Bei den ersten Versuchen ist es außerdem nicht verkehrt, eine Begleitperson dabei zu haben.
Eisbaden wirkt sich, wenn es mit der richtigen Vorbereitung und der korrekten Atemtechnik ausgeführt wird, positiv auf Körper und Geist aus. Es härtet uns ab und hält uns gesund. Das Schöne dabei ist auch, dass wir uns direkt danach mit einem heißen Getränk wieder etwas aufwärmen und die positiven Auswirkungen auf unseren Gemütszustand genießen können!
To be continued
Das Eisbaden ist erst der Anfang unserer neuen Serie! Wir wollen Dir die trübe und triste Jahreszeit etwas erträglicher machen, weshalb schon bald die nächste Idee für ein Mikroabenteuer folgt. Stay tuned!